Die Ergebnisse einer Studie eines deutschen Forscherteams in der Zeitschrift Stem Cell Research & Therapy legen nahe, dass die alte indische Gewürzpflanze Kurkuma das Gehirn nach einer Verletzung reparieren und sogar bei neurodegenerativen Erkrankungen wirken könnte.
Um zu sehen, wie Kurkuma auf die Gehirnzellen wirkt, tauchten deutsche Wissenschaftler zunächst endogene neurale Stammzellen in ein Bad, in das sie zuvor einen Stoff gegeben hatten, der in Kurkuma vorkommt. Erstaunlicherweise spielte sich Folgendes vor ihren Augen ab: Die Stammzellen aus dem Spezialbad wiesen ein 80 Prozent höheres Wachstum auf als Stammzellen, die kein solches Bad genommen hatten. Das berichtet „NaturalNews“.
So erstaunlich es klingen mag: Der Forschung des Neurologenteams zufolge könnte der gelbe Wunderstoff möglicherweise sogar Hinschäden reparieren, die auf Grund eines Schädeltraumas oder Schlaganfalls hervorgerufen wurden.
Die Forscher injizierten das aromatische Ar-Turmeron, ein chemischer Wirkstoff aus Kurkuma, in einen Teil des Hirns von Ratten und wurden Zeuge eines „ähnlich erhöhten Wachstums und der Ausdifferenzierung von Stammzellen zu Neuronen“, sagt Dr. Adele Rueger, eine Mitverfasserin der Studie.
Im PET-Bildgebungsverfahren entdeckten die Wissenschaftler Folgendes: Die Subventrikularzone (SVZ) der Versuchsratten, die “Kurkuma” erhielten, wurde breiter und außerdem erweiterte sich ihr Hippocampus, während dies bei den Ratten ohne Kurkuma nicht der Fall war.
Das ist ganz wichtig, weil der SVZ und der Hippocampus „die beiden Regionen im Hirn erwachsener Säugetiere sind, wo neue Neuronen wachsen können”, erklären die Wissenschaftler.
Im Grunde verfügt das Gehirn über die besondere Fähigkeit, sich selbst zu regenerieren. Dabei verwandeln sich neuronale Stammzellen (NSC) in Neuronen und zwei andere Arten von Nervenzellen, die ebenfalls wesentlich an der Reparatur des Gehirns beteiligt sind.
Frühere Studien haben gezeigt, dass „höhere NSC-Zahlen zur besseren Regeneration der Versuchstiere (zum Beispiel bei Schlaganfall) beitragen“, stellt Rueger, die Leiterin der Forschungsgruppe, fest. Rueger arbeitet an der Universitätsklinik Köln als auch am Institut für Neurowissenschaften und Medizin.
Den Aussagen der Forscher zufolge verhindert Ar-Turmeron die Aktivierung von Mikroglia-Zellen, die im aktivierten Zustand die Entzündung von Nervenzellen anregen. Damit einher gehen dann eine schlechte Hirnleistung sowie verschiedene neurologische Störungen, so bisherige Studien.
Die aktuellen Forschungsergebnisse geben den Wissenschaftlern auch Anregungen, wie sie das Gewürz in Zukunft als effektives Arzneimittel bei degenerativen Krankheiten wie Alzheimer verwenden können.
„Während die Forschung bereits einige Substanzen untersuchte, die die Ausdifferenzierung von Stammzellen fördern, wurden nur wenige Stoffe gefunden, die die Ausdifferenzierung zu Neuronen anregen - aber genau solche Stoffe brauchen wir in der regenerativen Medizin”, äußert Rueger. „Unsere Ergebnisse bezüglich des aromatischen Turmerons bringen uns auf dem Weg dahin einen Schritt weiter.“
Ar-Turmeron regt die Selbstheilungskräfte des Gehirns an. Darüber hinaus verfügt es über antimikrobielle und antimykotische Eigenschaften. Es soll die Leber unterstützen und kann sogar als Gegengift verwendet werden.
Über Curcumin, das auch in Kurkuma steckt, ist noch mehr bekannt. Es wirkt entzündungshemmend und ist ein starkes Antioxidans, das heißt, es fängt freie Radikale im Körper ein, die das Altern und viele Krankheiten beschleunigen.
Die Wissenschaftler bemerkten, dass Curcumin auch hilft, die Gehirnfunktion zu verbessern, das Risiko für Hirnkrankheiten zu verringern und ein Hormon zu bilden, das Depressionen und Alzheimer vorbeugt. Die Wissenschaftler glauben, dass ein hoher BDNF Hirnerkrankungen verzögern oder umkehren, das Gedächtnis verbessern und uns klüger machen kann. (kf)