Carbon Nanotubes (Kohlenstoffnanoröhren) sind fest und flexibel, aber sehr kohäsiv. Sie sind schwierig in Flüssigkeiten, wie Wasser, Ethanol, Polymer oder Epoxydharz, zu dispergieren. Ultraschall ist eine effektive Methode, um separate, einzeln dispergierte Carbon Nanotubes zu erhalten.
PlayMais® ist ein natürliches Spielzeug zum Basteln, das zu 100% biologisch abbaubar ist und die Umwelt nicht belastet. Es wird auf der Basis von Maisgrieß und Wasser hergestellt und mit Lebensmittelfarbe eingefärbt.
Lignine (lat. lignum „Holz“) bilden eine Gruppe von phenolischen Makromolekülen, die sich aus verschiedenen Monomerbausteinen zusammensetzen. Es handelt sich um feste Biopolymere, die in die pflanzliche Zellwand eingelagert werden und dadurch die Verholzung der Zelle bewirken (Lignifizierung). Etwa 20 % bis 30 % der Trockenmasse verholzter Pflanzen bestehen aus Ligninen, damit sind sie neben der Cellulose und dem Chitin die häufigsten organischen Verbindungen der Erde.
Pflanzen ohne Lignin können durch die Cellulose zwar beträchtlichen Zugkräften standhalten, gegenüber Druck sind sie dagegen empfindlich. Es bietet Schutz gegen Eindringen von Wasser in das Zellwandmaterial und hält dieses somit in den Leitgefäßen (Xylem und Phloem) sowie im Innern der Zellen. Weitere Schutzwirkung besteht gegenüber UV-Licht sowie mechanischer Beschädigung und dem Eindringen von Schädlingen. Schließlich kann Lignin nur schwer von Bakterien bzw. Pilzen abgebaut werden und hemmt infolgedessen das Wachstum pathogener Mikroorganismen passiv[5] sowie aktiv durch den Aufbau von Wundlignin in Bereichen mit mechanischer Beschädigung.
Lignin ist sehr fest bis spröde und hell- bis dunkelbraun gefärbt. Es ist optisch isotrop, UV-Licht wird von dem Material fast vollständig absorbiert, sichtbares Licht zum Teil.
Lignin stellt allerdings keine einheitliche Substanz dar, sondern eine Gruppe von phenolischen Makromolekülen, die sich aus verschiedenen Monomerbausteinen zusammensetzen. Dabei wird durch die Kombination ähnlicher Grundmoleküle eine dicht vernetzte, amorphe Masse aufgebaut. Die Struktur besitzt im Vergleich zu Polysacchariden wesentlich weniger polare Gruppen, wodurch Lignine hydrophob und damit in Wasser und vielen anderen Lösungsmitteln nicht löslich sind. Aus diesem Grund sind sie biologisch wie chemisch schwerer abbaubar, als andere natürliche Stoffe.
Hexosen | Pentosen | Lignine | |
---|---|---|---|
(Cellulose) | (Hemicellulosen) | ||
Nadelholz | 57–60% | 7–11% | 27–32% |
Birkenholz | 45–47% | 21–27% | 19–20% |
Buchenholz | 50–54% | 19–24% | 22–23% |
Weizenstroh | 35–39% | 22–24% | 18–25% |
Lignin ist bei der Papierherstellung ein Abfallprodukt, da zur Produktion von Papier und Zellstoff das Lignin aus der Lignocellulose gelöst und aus dem Prozess entfernt werden muss.
Im Jahr 1998 wurde von der Firma Tecnaro ein natürlicher Biowerkstoff entwickelt, der den Namen Arboform erhielt und allgemein als „Flüssigholz“ bezeichnet wird. Er basiert auf Lignin, dem Naturfasern wie Flachs oder Hanf beigemischt werden, und kann mit etablierten Kunststoffverarbeitungsformen verarbeitet werden, insbesondere im Spritzguss, der Extrusion, in Pressverfahren sowie durch Tiefziehen und Blasformen.
Am 2011-07-03 wurde auf RTL2 in der Sendung „Welt der Wunder“ bereits zum zweiten mal darüber berichtet. Erstmals berichtete „Welt der Wunder“ ca. 10 Jahre vorher von den bedien Erfindern (Helmut Nägele und Jürgen Pfitzer) und ihrer Idee „Flüssigholz“.
Sowohl das Lignin als auch verschiedene Ligninderivate können als Bausteine in Duroplasten oder in Kunststoffen als Füllstoffe eingesetzt werden. Sie wirken hierbei als Phenolharzkomponente. Durch die Reaktion mit Epichlorhydrin können Epoxidharze hergestellt werden, die bei einer Kondensierung mit Alkalilignin in Polyalkoholen resultieren. Mit Isocyanaten lassen sich diese zu Polyurethanen umsetzen. Bei der Reaktion des Lignins mit Formaldehyd entstehen Phenoplaste, und bei der Vernetzung mit Copolymeren wie Harnstoff, Melamin und Furanen über Formaldehyd entstehen verschiedene Harze (Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melaminharze, und Furanharze bzw. Syntactics). Insbesondere ligninbasierte Phenoplaste stellen eine potenzielle Ersetzungsmöglichkeit von gesundheitlich bedenklichen Phenolen und Formaldehyd als Bindemittel in Spanplatten und anderen Holzwerkstoffen dar; durch ihre hochmolekulare Struktur sind sie weniger flüchtig und löslich, zudem werden sie als physiologisch unbedenklich eingestuft.
Bis vor wenigen Jahren war die 1851 gegründete Firma Corning nur Insidern der Glas- und Keramikbranche ein Begriff. 2007 änderte sich das schlagartig. Damals nämlich erschien das erste iPhone auf dem Markt, ausgestattet mit einem Touchscreen aus Gorilla-Glas der Firma Corning.
Auf der CES in Las Vegas hatte Corning die zweite Gorilla-Glas-Generation vorgestellt. Die ersten Geräte mit den entsprechenden Displays sollen noch in diesen Wochen auf den Markt kommen. Gorilla-Glas 2.0 ist 20 Prozent dünner als die erste Generation, soll aber genauso kratzfest und stabil sein, wie Anwender vom Original-Produkt gewohnt sind.
Derzeit ist Gorilla-Glas 1,1 Millimeter dick. Die legendäre Stabilität ist durch die chemische Basis des Materials begründet. Erreicht wird dies durch einen Ionenaustauschprozess in einem 400 °C heißen alkalischen Salzbad.
Dass Glasoberflächen aber noch wesentlich dünner und auch flexibler sein können, zeigt Corning ebenfalls in Palo Alto. Zum Beispiel für flexible Displays hat das Unternehmen biegsames Glas entwickelt, das 100 Micrometer „dick“ ist - das entspricht 0,1 Millimeter. Derzeit gibt es allerdings noch keine Geräte, in denen dieses Glas zum Einsatz kommt.
Gorilla-Glass ist die geschützte Wortmarke für ein dünnes chemisch vorgespanntes Glas aus der Gruppe der Alumosilikatgläser des US-amerikanischen Herstellers Corning. Es wird hauptsächlich als Abdeckglas für Touchscreens tragbarer elektronischer Geräte genutzt.
Das Glas mit einer Dicke zwischen 0,7 und 2 mm hat eine hohe Bruch- und Kratzfestigkeit. Sie wird erreicht, indem durch einen Ionenaustauschprozess in einer etwa 400 °C heißen Kaliumsalzschmelze in den oberflächennahen Glasschichten Natrium- durch Kaliumionen ersetzt werden. Dadurch entsteht eine oberflächliche Druckspannung, die ein Risswachstum erschwert. Während normales Glas bei einem Test ähnlich der Härteprüfung nach Vickers bei einer Last von 5 Newton Risse zeigt, tritt dies nach Herstellerangaben bei diesem Glas erst bei Lasten von über 40 Newton auf. Ähnlich verhält es sich mit der Kratzfestigkeit. Nach Herstellerangaben soll das Produkt etwa doppelt bis dreimal so kratzfest sein wie herkömmliches Glas. Der Hersteller Corning hatte ähnliche Gläser schon in den 1960er-Jahren entwickelt, besteht jedoch darauf, dass Gorilla Glass eine Neuentwicklung ist, auch wenn Erfahrungen aus den 1960er-Jahren mit eingeflossen seien. Verbesserte Varianten, die unter dem Begriff Gorilla Glass 2 vertrieben werden, sind bei einer Dicke zwischen 0,5 und 2,0 mm und leicht verminderter Dichte ebenso widerstandsfähig, erweichen jedoch erst bei höheren Temperaturen.
Gläser für Smartphone-Bildschirme aus Gorilla Glas 3 werden mit Festigkeiten von 5240–6360 N/mm² gefertigt. Das soll laut Herstellerangaben „dreimal so fest“ wie Gorilla Glass 2 sein. Das im November 2014 vom Hersteller gezeigte Gorilla Glass 4 soll beim Fall auf unebene Oberflächen eine noch höhere Bruchfestigkeit bieten und einen Falltest aus einem Meter Höhe in 80 Prozent der Fälle überstehen. Dieses Glas wird in Dicken von 0,4 bis 1 mm hergestellt.
Gorilla Glass 5 wurde im Juli 2016 vorgestellt. Es soll 80 % aller Stürze aus 1,6 Metern Höhe auf harte Oberflächen überstehen.
Am 18. Juli 2018 hat Corning Gorilla Glass 6 vorgestellt, das speziell für Smartphones und andere mobile Geräte entwickelt wurde. Es soll mehrere Stürze unbeschadet überstehen können – im Labor haben Displays aus Gorilla Glas 6 laut Hersteller 15 Stürze aus einem Meter Höhe auf eine raue Oberfläche überstanden.
Gorilla Glass Victus wurde am 23. Juli 2020 von Corning vorgestellt und soll eine verbesserte Kratzerresistenz und höhere Bruchfestigkeit als Gorilla Glass 6 haben. Unter Laborbedingungen überstand Gorilla Glass Victus eine Fallhöhe von bis zu zwei Metern auf harte, raue Oberflächen unbeschadet.
Alumosilicate, sind die Sammelbezeichnungen für Minerale und chemische Verbindungen aus der Gruppe der Silicate, die sich aus den Grundbausteinen SiO4-Tetraeder und AlO4-Tetraeder aufbauen. Sie gehören zu den wichtigsten Bestandteilen der Erdkruste.
Ein Siliciumatom bzw. ein Aluminiumatom ist also von vier Sauerstoffatomen umgeben. Diese Tetraeder teilen sich immer die Sauerstoffatome (also Si-O-Al-Bindungen). Rechnerisch enthalten Alumosilicate SiO2 und Al2O3. Das Al:Si-Verhältnis kann den Wert 1 nicht überschreiten. Für Alumosilicate gilt die Löwenstein-Regel, nach der AlO4-Tetraeder nie direkt miteinander verknüpft sind. Die Baugruppe Al-O-Al wird also vermieden. Reine Aluminate kommen in der Natur nur extrem selten vor. Aluminium kann sich hier chemisch ähnlich verhalten wie Silicium. Bei Einbau von Aluminium (Al3+ statt Si4+) in das Mineralgitter muss Ladungsausgleich durch Einbau weiterer positiv geladener Ionen (Kationen) erfolgen. Alumosilicate sind z. B. Feldspate, Feldspatvertreter und Zeolithe wie Zeolith A oder Sodalith.
Dagegen heißen Silicate mit oktaedrisch koordiniertem Aluminium Aluminiumsilicate. Beispiele sind Andalusit, Kyanit und Sillimanit.
Glas kann, je nach chemischer Zusammensetzung, in verschiedene Glastypen eingeteilt werden, welche verschiedene Eigenschaften wie Verschmelzbarkeit mit Metallen und chemische Resistenz, aufweisen. Borosilikatgläser werden dabei grob aufgrund der Zusammensetzung von Oxiden in 6 verschiedene Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe ist die der Aluminosilikatgläser. In dieser Gruppe kann man wiederum zwischen zwei Kategorien unterscheiden:
… interessant, „Gorilla-Glass 3“ ist am besten gegen Kratzer aber insgesamt ist „Gorilla-Glass Victus“ das Beste.
Ist dieses Glas unzerstörbar? | Einfach Genial
Die Härtung des Glases dauerte 1977 in der DDR ca. 24 Stunden. Mit dem verbesserten Herstellungsverfahren, dauert es jetzt nur noch 30 Minuten.
Längenausdehnungskoeffizient α bei 20 °C Reinmetalle (Elemente) Bezeichnung α in 10−6 K−1 Aluminium 23,1 Blei 28,9 Eisen 11,8 Nickel 13,0 Gold 14,2 Iridium 7 Kupfer 16,5 Lithium 58 Magnesium 24,8 Natrium 7,1 Platin 8,8 Silber 18,9 Tantal 6,6 Titan 8,6 Wolfram 4,5 Zink 30,2 Zinn 22,0 Nichtmetalle und Halbmetalle (Elemente) Bezeichnung α in 10−6 K−1 Diamant 1,18 Germanium 5,8 Graphit 1,9 bis 2,9 weißer Phosphor 125 rhombischer Schwefel 74 Silizium 2,6 Metalllegierungen Bezeichnung α in 10−6 K−1 Aluminiumbronze 15 bis 16 Bronze 17,5 „Indilatans Extra“ (Krupp) (36Ni,XX) bei 12 bis 100 °C −0,04 Invar 0,55 bis 1,2 Konstantan (bei −191 bis 16 °C) 12,22 Messing 18,4 bis 19,3 Platin-Iridium 8,9 Stahl 11 bis 13 Baustoffe Bezeichnung α in 10−6 K−1 Beton 12 Holz (Eiche) 8 Klinker (Hartbrandziegel) 2,8 bis 4,8 Ziegelstein 5 Kunststoffe Bezeichnung α in 10−6 K−1 Weichgummi 17 bis 28 Hartgummi 80 Polyamid (PA) 60 bis 150 Polycarbonat (PC) 60 bis 70 Polyethylen (HD-PE) 150 bis 200 Polypropylen (PP) 100 bis 200 Polyoxymethylen (POM) 70 bis 130 Polytetrafluorethylen (PTFE) 100 bis 160 Polyvinylchlorid (Hart-PVC) 70 bis 100 Polymethylmethacrylat (PMMA, Plexiglas) 75 bis 80 Glas und Keramik Bezeichnung α in 10−6 K−1 Borosilikatglas 3,3 Deutsches Einschmelzglas (für Verbindungen mit Platin oder Invar) 9,0 Duranglas/ Pyrexglas 3,6 Emaille (Emaillebeschichtungen) 8,0 bis 9,5 Fensterglas 10 Jenaer Geräteglas „Nr.20“ 4,8 Porzellan, Berliner 4 bis 6 Porzellan, Meißner 3 bis 5 Quarzglas (Siliziumdioxid; 0 … 600 °C) 0,54 Technische Keramik 2 bis 13 Zerodur (Glaskeramik) 0 ± 0,007 Chemische Verbindungen Bezeichnung α in 10−6 K−1 Aluminiumoxid, kristallin (Korund) 5,6 bis 7,0 Eis (−5 °C bis 0 °C) 51 bis 71 Glimmer (Magnesiumsilikat) 13,5 Magnesiumoxid 13,1 Siliziumdioxid (Quarz) 12 bis 16 Temperaturabhängigkeit für Feststoffe Bezeichnung α in 10−6 K−1 0 bis 100 °C 0 bis 200 °C Aluminium (rein) 23,9 24,6 Grauguß 10,4 11,1 technisches Glas 6,0 6,5 Messing 18,3 19,3 Stahl (bis 0,5 %C) 11,0 12,0